Stimmungs- und erwartungsvoll: Neujahrsempfang 2017 des Landesnetzwerks Bürgerengagement
Carola Schaaf-Derichs
Über einhundert Landesnetzwerker_innen und Interessierte aus Stiftungen, Netzwerken, Parteien, Initiativen, Verbänden, Verwaltungen, der Feuerwehr, dem THW und vielen anderen bedeutenden, den großen und wie den kleinen Engagement-Organisationen gaben sich am 18. Januar ein entspanntes Stelldichein beim Neujahrsempfang des Landesnetzwerks Bürgerengagement Berlin und der Landesfreiwilligenagentur Berlin. Schon bei der Begrüßung gab es freudiges Wiedersehen und dann Gelegenheit neue Kontakte zu knüpfen, bei Kaffee und Anderem im Foyer des Theater im Palais am Festungsgraben.
Dessen Intendantin Gabriele Streichhahn hatte bereits zum zweiten Mal zusammen mit der Vorsitzenden des Fördervereins des Theaters, Monika Helbig, das schöne Interieur mit allen Sälen und Nebengelassen für das Landesnetzwerk Bürgerengagement Berlin geöffnet und mit dem gesamten Theater-Team auch bestens auf die Gäste vorbereitet.
Als „Point of Interest“ besonderer Art wurden die drei Gäste des Landesnetzwerks Bürgerengagement Berlin von Tobias Baur, Sprecherrat des Landesnetzwerks Bürgerengagement Berlin und Vorstand der Humanistischen Union Berlin, herzlich begrüßt und vorgestellt: Staatssekretärin Sawsan Chebli, Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund, MdA Dr. Susanna Kahlefeld und Julius Wallot, Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Unionhilfswerk.
Carola Schaaf-Derichs, Landesfreiwilligenagentur Berlin, fragte die neue Beauftragte für bürgerschaftliches Engagement Sawsan Chebli, was sie aus ihrem früheren Wirkungskreis im Auswärtigen Amt und ihrem eigenen Engagement mitbringen würde – und was ihr in ihrer neuen Funktion besonders am Herzen läge: Frau Staatssekretärin Chebli betonte ihr Anliegen für den Zusammenhalt in der Gesellschaft, ihre Sorge um deren sich auflösende Ränder, und sie unterstrich ihre Aufmerksamkeit für internationale Entwicklungen in der multikulturellen Gesellschaft Berlins. Sie betonte, dass sie aus eigener biografischer Erfahrung mit Einbürgerung und Migrationshintergrund reichlich sensibilisiert für diese Fragen sei und bleibe.
Die Frage nach ihren Erwartungen an und zukünftiger Zusammenarbeit mit dem Landesnetzwerk Bürgerengagement Berlin und der Landesfreiwilligenagentur Berlin bejahte sie ausdrücklich und hob hervor, dass sie sich gerade in dieser Zusammenarbeit Lösungen und produktive Entwicklungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen erwarte.
Dr. Susanna Kahlefeld berichtete auf die Frage von Carola Schaaf-Derichs nach dem Ausschuss für Bürgerschaftliches Engagement, dass dieser im Dezember als ➟ Ausschuss für Bürgerschaftliches Engagement und Partizipation vom Berliner Abgeordnetenhaus mit jetzt 16 Mitgliedern neu beschlossen worden sei; seine Konstituierung stehe an. Gefragt, was die großen Themen und auch die Entwicklungsmöglichkeiten des Ausschusses in dieser Legislaturperiode sein könnten, wies Dr. Kahlefeld auf die vielfältigen Ansatzpunkte für partizipative Verfahren in der ➟ Koalitionsvereinbarung hin, vor allem im Bereich der Stadtentwicklung. Aber auch die ➟ bezirklichen Beauftragten für bürgerschaftliches Engagement sieht sie als neue Chance für die Stärkung des bürgerschaftliches Engagement und der Partizipation. Hier sollte das Landesnetzwerk Bürgerengagement Berlin mitdenken und mitwirken, nicht zuletzt bei der ➟ Engagementstrategie, die in dieser Legislaturperiode entwickelt werden soll.
Julius Wallot erinnerte bei seiner Vorstellung der Stiftung Unionhilfswerk mit ihrer großen Themenbreite an die historischen Wurzeln des UHW in der Arbeit mit Flüchtlingen in der Nachkriegszeit; heute liege hier wieder ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit der Stiftung. Gerade mit der breiten Aufstellung des ➟ Stiftungsbereichs Freiwilligenmanagement um Daniel Büchel als auch den beiden Freiwilligenagenturen ➟ STERNENFISCHER in Treptow-Köpenick und nun auch ➟ oskar freiwilligenagentur lichtenberg hat das UHW vielfältige und moderne Formen der Engagementförderung geschaffen – und erntet dafür guten Erfolg bei seinen Vorhaben. Als Stiftungsratsvorsitzender und somit Ehrenamtlicher wisse er dennoch genau, wie wichtig, ja unverzichtbar die Stärkung des freiwilligen Engagements durch Hauptamtliche in der Stiftung sei. Nur so könne er sich die Zukunft des UHW auch weiter vorstellen.
Mit diesen Perspektiven, die allseits geteilt wurde, ging es zum kulinarisch-geselligen Teil des Empfangs ins Foyer und in rege Gespräche über.
Die Speakers Corner wurde mit einem Walzer von Rachmaninow von Ute Falkenau, musikalische Leiterin des Theaters, am Klavier eröffnet. Insgesamt dreizehn Kurzbeiträge à zwei Minuten sagte Marc Ludwig, Sprecherrat des Landesnetzwerks Bürgerengagement Berlin und Vorstand der Servicestelle Jugendbeteiligung, an: Die Beitragenden aus dem Landesnetzwerk stellten neue Projekte, Termine und Vorhaben kurz und knackig vor. Frau Falkenaus Zwischenmelodien setzten jeweils den Punkt und neue Stimmungs-Töne – und so verging auch dieser Schlußakkord des Treffens, den sich viele vorher nicht so konkret vorstellen konnten, leichtfüßig, konzentriert und interessant.
Zum Abschluss dankte Carola Schaaf-Derichs allen Mitwirkenden, vor und hinter der Bühne, den Gäste, den „Speakers“, der Intendanz und dem Team des Theaters und der eignen freiwilligen Truppe, die diesen Anlass ermöglicht hatten. Denn auch hier galt: ohne Engagement geht es nicht!
Landesfreiwilligenagentur Berlin | Landesnetzwerk Bürgerengagement Berlin
aktualisiert 10.02.2018
Fotos: Landesfreiwilligenagentur Berlin | Jo Rodejohann