Aktiv in Berlin: Gute Nachrichten zum Start des Landesnetzwerks ins neue Jahr
Notiert von Carola Schaaf-Derichs ~ 18. Januar 2014 ~
Am 15. Januar kamen rund sechzig gut gelaunte Gäste aus Zivilgesellschaft, Senat, Bezirken und Abgeordnetenhaus zum Neujahrsempfang des Landesnetzwerks Bürgerengagement Berlin ins Rathaus Schöneberg, um gemeinsam in das neue Jahr zu starten.
Die Gastgeberin des Hauses, Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler, erinnerte zur Begrüßung an die vielen richtungsgebenden Sitzungen des Landesnetzwerks, die bereits im traditionsreichen John‑F.-Kennedy-Saal stattgefunden hatten. So u.a. schon mehrfach diejenigen der mit über 40 Mitgliedern bislang größten Arbeitsgruppe „Bildung und Bürgerschaftliches Engagement“ und die außerordentliche MV “Politik trifft Landesnetzwerk” vor fast zwei Jahren, die mit Vertreter_innen aller Fraktionen aus dem Abgeordnetenhaus die gut begründete Frage nach der Einrichtung eines Parlamentarischen Ausschusses diskutierte und damit offensichtlich erfolgreich voran trieb.
Ein Landesnetzwerk für bürgerschaftliches Engagement
und Anerkennungskultur im Land Brandenburg
Auch an diesem Tag kam es wieder zu wegweisenden Gesprächen für die Engagementpolitik und Netzwerkzukunft mit dafür eigens geladenen Gästen. Manfred Bauer, Leiter der Koordinierungsstelle für bürgerschaftliches Engagement in der Staatskanzlei des Landes Brandenburg, berichtete von der Gründung des Landesnetzwerks für bürgerschaftliches Engagement und Anerkennungskultur im Land Brandenburg. Er betonte, wie stark die Verbindungen zwischen Berlin und Brandenburg allein durch die jeweiligen Pendler geworden seien und dass es längst eine intensive Zusammenarbeit im Bereich des Bürgerschaftlichen Engagements zwischen beiden Ländern gäbe. Da lag es in der anschließenden Diskussion nahe, die Frage nach einer Zusammenarbeit der Landesnetzwerke zu stellen und diese wurde von beiden Länderseiten positiv und mit ersten Einladungen quittiert. Ein schöner Auftakt, so fanden die Anwesenden.
2014 auf der engagementpolitischen Agenda
Aus dem Abgeordnetenhaus waren drei Vertreter gekommen, allesamt Mitglieder des Ausschusses für Bürgerschaftliches Engagement (BuergEn). Martin Beck, Bündnis 90/Die Grünen und Ausschussvorsitzender, unterstrich die gute Gelegenheit, im lockeren Rahmen über Fragen nachzudenken, die auch den Ausschuss beschäftigen sollten: So kam es kurzzeitig zur Diskussion über das BVG-Ticket und über die fragwürdige Praxis von Jobcentern hinsichtlich der Anrechnung von Aufwandsentschädigungen.
Und auch kritische Anfragen zur konkreten Umsetzung der prinzipiell immer wieder seitens der Fachverwaltungen als Anliegen behaupteten politischen Teilhabebereitschaft gab es, also nach den langfristigen Kooperationsbereitschaften wie auch ‑möglichkeiten zwischen Senat und Landesnetzwerk als Berlins organisierter Bürgergesellschaft; beispielsweise beim neuen Projekt Nr. 23: Aufbau einer Online-Plattform als Element eines bezirklichen Beteiligungsmodells zur Aktivierung und Förderung von Partizipation und Bürgerschaftlichem Engagement in den Sozialräumen im Rahmen des Modernisierungsprogramms „ServiceStadt Berlin 2016“ oder beim Stadtentwicklungskonzept 2030. Der Sprecherrat und die Geschäftsstelle haben hierzu gerade aktuell ein Perspektivenpapier in die Diskussion des Landesnetzwerks und darüber hinaus eingebracht.
Danny Freymark, CDU, unterstrich an dieser Stelle den guten Kontakt zum Landesnetzwerk und versicherte, persönlich für weitere Anliegen ansprechbar zu sein. Alexander Morlang, Piraten, stellte die große Verwandtschaft zwischen der Netzwerkphilosophie seiner Partei und dem des Landesnetzwerks fest, auf deren Grundlage auch er für alle Belange sehr offen sei und das Bürgerschaftliche Engagement als gesellschaftliche Triebfeder befördern möchte.
Anerkennungskulturen & Bildung.Engagiert
Abschließend wurde das neue Projekt der Landesfreiwilligenagentur „Anerkennungskulturen“ mit seinen Ansprechpartnerinnen Ariane Mattner und Eurydike Fischer kurz vorgestellt, die die Diversität von Instrumenten der Anerkennung im Engagement zunächst mit einer Studie und anschließend einer Befragung von 100 Organisationen, darunter 50 aus dem Landesnetzwerk im Jahr 2014 untersuchen werden.
Außerdem wurde auf die aktuell spannende Arbeitsphase der AG Bildung und Bürgerschaftliches Engagement hingewiesen, die in ihrer Sitzung unmittelbar vor dem Neujahrsempfang unter dem Titel „Bildung.Engagiert“ ein gut halbjähriges Plattformprojekt mit drei Foren zur Entwicklung eines zivilgesellschaftlichen Leitbildes für das Lernen von Kindern und Jugendlichen beschlossen hat.
Landesnetzwerk Bürgerengagement Berlin | Fotos von Jo Rodejohann für die Landesfreiwilligenagentur Berlin: CC BY-SA 3.0 DE. Zuerst veröffentlicht als Aktiv in Berlin: Viel Gutes zum Neuen Netzwerkjahr auf www.engagementwerkstatt.de, 18.01.2014; übertragen & überarbeitet 28.06.2016