Der Regierende Bürgermeister will Berlin 2015 jeden Tag ein bisschen besser machen
Notiert von jor ~ 1. Januar 2015 ~
„Liebe Berlinerinnen und Berliner, ich hoffe, Sie alle hatten schöne Weihnachtstage und einen guten Start ins neue Jahr.
Zuerst möchte ich den Menschen danken, die über die Feiertage für uns alle gearbeitet haben: den Polizistinnen und Polizisten, den Feuerwehrleuten, den Pflegekräften und all den vielen anderen, die rund um die Uhr für ihre Mitmenschen da sind. Ich danke auch besonders denjenigen von Ihnen, die sich engagiert haben für Menschen, für die das Weihnachtsfest vielleicht nicht nur froh war. Viele haben in Kirchengemeinden und ehrenamtlich in der Nachbarschaft zum Beispiel Kindern und Jugendlichen geholfen oder einsame Menschen zu sich eingeladen. So wünsche ich mir unser Berlin. Danke für Ihr Engagement!
Dieser Jahreswechsel ist für mich natürlich etwas Besonderes: Seit kurzem bin ich Regierender Bürgermeister. Eine große Verantwortung. Ich werde, wie Sie alle es zu Recht von Ihrem Regierenden Bürgermeister erwarten dürfen, Tag für Tag ernsthaft daran arbeiten, dass Berlin eine weltoffene Stadt des friedlichen und solidarischen Miteinanders bleibt.
Mir ist Solidarität wichtig. Die brauchen besonders die Menschen, die bei uns vor Krieg und Terror Zuflucht suchen. Senat und Bezirke müssen jetzt sehr viel mehr Unterkünfte als erwartet bereitstellen. Nun gilt es, unsere Mitmenschlichkeit zu beweisen. Gerade eine Stadt wie Berlin weiß, wie wichtig Hilfe in Not ist. Auch wenn es für viele Nachbarschaften neue Herausforderungen und auch Verunsicherung mit sich bringt, heißen wir die Flüchtlinge willkommen und stellen uns den populistischen Strömungen mit ihren einfachen und oft menschenverachtenden Parolen entgegen.
Liebe Berlinerinnen und Berliner, Berlin hat in den letzten Jahren einen riesigen Schritt nach vorne gemacht.
Viele Unternehmen haben investiert, neue Arbeitsplätze wurden geschaffen. Die Anstrengungen haben sich gelohnt. Die Halbierung der Arbeitslosigkeit zeigt das, ebenso der Zuzug von vielen motivierten Menschen in den vergangenen Jahren.
Aber: Wir müssen auch im neuen Jahr gemeinsam vieles meistern. Dabei ist es mir wichtig, zunächst die Probleme offen und ehrlich beim Namen zu nennen: noch gibt es 200.000 Arbeitssuchende, d.h. wir brauchen mehr Arbeitsplätze, von denen man gut leben kann. Der Flughafen muss fertiggestellt werden und wir brauchen mehr bezahlbare Wohnungen, besonders für mittlere und niedrige Einkommen sowie Familien. Die Schulen müssen endlich saniert werden. Und unsere Stadt muss eine leistungsfähige Verwaltung haben.
Ich will mit dem Senat die Stadt jeden Tag ein bisschen besser für Sie, die Berlinerinnen und Berliner, machen. Dazu brauche ich auch Ihre Unterstützung. Lassen Sie uns gemeinsam die Probleme anpacken. Und lassen Sie uns auch in die Zukunft schauen. Berlin wäre nicht Berlin, wenn es nicht auch Mut zu Neuem hätte.
Hundertausende engagieren sich in Sportvereinen. Jedes Jahr beim Marathon erleben wir, wie sportbegeistert diese Stadt ist. Wo, wenn nicht in dem weltoffenen Berlin mit unserem Olympiastadion und den vielen anderen Sportstätten sollten olympische Spiele in Deutschland stattfinden. Und diese Spiele sind eine echte Chance für uns alle – wenn sie nicht pompös, mit Ihrer Beteiligung und mit einem spürbaren Nutzen für die Stadt geplant und durchgeführt werden. Für eine solche, neu gedachte echte Reform-Olympiade kann Berlin bereit stehen.
Ich will ein neues Miteinander zwischen Politik und Stadtgesellschaft, eine solidarische Stadt, in der sich alle für das Ganze einsetzen. Dabei ist es meine Aufgabe als Regierender Bürgermeister, Entscheidungen für das Gemeinwohl unserer Stadt und somit für das Wohl von Ihnen allen zu treffen.
Ich bin sicher: Gemeinsam werden wir 2015 zu einem guten Jahr für unsere Stadt machen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen Glück, Erfolg und Gesundheit im neuen Jahr.“
Quelle: Presse- und Informationamt des Landes Berlin. Neujahrsansprache: Müller will Berlin jeden Tag ein bisschen besser machen – Regierender für „Reform-Olympiade“.↵ 31.12.2014
Fotos: Frans de Lippe. Berlin im Regen